Hauptinhalt

Schulsystem in Sachsen

Sechs Kinder gehen Hand in Hand mit Rucksack auf dem Rücken in RIchtung einer Schule © Shutterstock / LStockStudio

Die klugen Köpfe in Sachsen sind das wichtigste Kapital des Freistaats. Damit das auch in Zukunft so bleibt, gibt es im Freistaat ein Schulsystem, das allen Lernenden optimale Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung bietet.

Das sächsische Schulsystem ist dynamisch und durchlässig. Sein wichtigstes Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern individuelle Chancen zu eröffnen. Alle Bildungswege beginnen mit der frühkindlichen Förderung in Kindertagesstätten und Grundschulen. Es folgen Oberschulen, Gymnasien und berufsbildende Schulen sowie Einrichtungen des zweiten Bildungsweges für Erwachsene. Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden in Sachsen entweder an Regelschulen oder aber an speziellen Förderschulen unterrichtet.

Oberste Schulaufsichtsbehörde in Sachsen ist das Sächsische Staatsministerium für Kultus. Zu seinem Geschäftsbereich gehört als nachgeordnete Behörde das Landesamt für Schule und Bildung. Die rechtlichen Grundlagen des sächsischen Bildungssystem bildet das Sächsische Schulgesetz, das Sächsische Gesetz über Schulen in freier Trägerschaft und das Weiterbildungsgesetz.

Eine Grafik mit Erklärungen zu den verschiedenen Schularten in Sachsen

Allgemeinbildende Schulen

Die Schullaufbahn eines jeden Kindes startet in der Grundschule. Die ersten vier Schuljahre sollen die Grundvoraussetzungen für selbstständiges Arbeiten schaffen und zum lebenslangen Lernen motivieren. Schülerinnen und Schüler mit Handicap werden durch speziell ausgebildete Lehrkräfte an Förderschulen unterrichtet und auf ein möglichst selbstständiges Leben vorbereitet. Praktisch, handwerklich oder technisch begabte Jugendliche optimal zu fördern, ist das Ziel der sächsischen Oberschulen. Sie sind daher besonders auf den Übergang in berufliche Bildungswege ausgerichtet. An den Oberschulen können, je nach individuellem Leistungsvermögen, der Hauptschulabschluss, der qualifizierende Hauptschulabschluss und der Realschulabschluss erworben werden. An den Gymnasien werden Schülerinnen und Schüler auf das Erlernen anspruchsvoller Berufe oder auf ein Universitätsstudium vorbereitet. An Gymnasien mit mathematisch-naturwissenschaftlicher, musischer oder sportlicher Ausrichtung werden Lernende speziell gefördert. Hochbegabte Jugendliche lernen am Landesgymnasium St. Afra in Meißen, einem Ganztagsgymnasium mit Internat.

Sorbische Schulen

Die Lausitz im Osten Sachsens ist die Heimat der Sorben. Im zweisprachigen Siedlungsgebiet wird an Schulen neben Deutsch auch Sorbisch als erste oder zweite Fremdsprache unterrichtet. Ziel ist es, dass alle Schüler in dieser Region beide Sprachen aktiv beherrschen. An den sorbischen Schulen ist Sorbisch darüber hinaus vollständig oder teilweise Unterrichtssprache. Auch am Sorbischen Gymnasium Bautzen werden Unterrichtsinhalte zweisprachig vermittelt.

Schulen in freier Trägerschaft

Neben den staatlichen Schulen gibt es im Freistaat Sachsen in allen Schularten auch Schulen in freier Trägerschaft. Schulträger können dabei unter anderem Sozialwerke, kirchliche Organisationen, Privatpersonen oder Vereine sein. Zu den Schulen in freier Trägerschaft gehören beispielsweise konfessionelle Schulen, internationale Schulen, Freie Waldorfschulen, Montessori-Schulen und weitere Schulen mit einem alternativen Unterrichtsmodell.

Berufsbildende Schulen

Nach der Oberschule gibt es für Jugendliche in Sachsen viele Bildungsangebote, um ins Berufsleben durchzustarten. Die meisten Schulabsolventen beginnen eine Berufsausbildung bei einem Unternehmen. Im dualen System ist der Ausbildungsbetrieb für berufspraktische Lerninhalte zuständig. Berufstheoretische und allgemeine Lerninhalte werden an der Berufsschule vermittelt. An Berufsfachschulen erfolgt eine vollzeitschulische Berufsausbildung ohne Ausbildungsbetrieb. Schülerinnen und Schüler mit einem Realschulabschluss mit guten oder sehr guten Ergebnissen können an einer Fachoberschule oder am Beruflichen Gymnasium die Fachhochschulreife sowie die Allgemeine Hochschulreife erlangen. In einigen Berufen wird zudem eine »Duale Berufsausbildung mit Abitur« angeboten. Jugendliche ohne Hauptschulabschluss, ohne betrieblichen oder schulischen Ausbildungsplatz können sich in berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen oder Vorbereitungsklassen auf den Start in die Lehre vorbereiten. Wer ein Berufsvorbereitungsjahr erfolgreich beendet, erwirbt damit zugleich den Hauptschulabschluss.

Schulen des zweiten Bildungswegs

Auch Erwachsene können Abschlüsse der allgemeinbildenden Schulen erwerben. Entsprechende Bildungsgänge werden landesweit angeboten. Die Abendoberschule ermöglicht den Erwerb von Haupt- und Realschulabschlüssen nebenberuflich. Das Abitur können Erwachsene entweder berufsbegleitend am Abendgymnasium oder im Vollzeitunterricht an einem Kolleg erwerben.

zurück zum Seitenanfang